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7 Fähigkeiten machen Sie zu einem erfolgreichen aktiven Anleger

Lieber Geldanleger,

 

passives Investieren wird immer beliebter. Jahrzehntelange Underperformance von Fonds und anderen aktiv gemanagten Anlageprodukten gegenüber ihrer jeweiligen Benchmark haben viele Privatanleger und Institutionelle in die Kapitulation getrieben.

Sie haben den Versuch aufgegeben, den Markt zu schlagen und begnügen sich mit der Durchschnittsperformance, die ihnen ein ETF bieten kann. Daraus ergeben sich aber auch Chancen: Wenn fast alle nur noch in Indizes investieren und aktives Research kaum mehr nachgefragt wird, entstehen Marktungleichgewichte und damit Chancen für aktive Anleger.

Lesen Sie, welche Eigenschaften und Fähigkeiten der erfahrene US-Fondsmanager und Buchautor Jim O`Shaughnessy für essentiell hält, um ein erfolgreicher aktiver Anleger zu werden.

Als passiver Anleger (der in ETFs investiert) dürfen Sie im Prinzip nur einen einzigen Fehler nicht machen: Sie dürfen keinesfalls in einer Marktpanik die Nerven verlieren und ihre Fondsanteile zu Tiefstkursen abstoßen. Im Gegenteil sollten Sie, sofern möglich, in solchen Phasen zusätzliche Anteile erwerben.

Ansonsten brauchen Sie im Prinzip über all die Jahre, in denen Sie passiv investieren, gar nichts zu tun. Oder besser gesagt: Sie sollten auch gar nichts tun, sondern eben einfach passiv bleiben.

Für aktive Investoren gilt diese "Never panic"-Regel genauso. Aber es kommt psychologisch ein weiterer Faktor hinzu: Jede Anlagestrategie, egal welche es auch sein mag, hat Phasen, in denen sie schwächer rentiert als der Gesamtmarkt bzw. ihre Benchmark.

Weil viele Anleger mit sehr kurzfristigem Anlagehorizont agieren, können sie damit aber nicht umgehen. Stattdessen wird eine Art "Strategie-Hopping" betrieben. Das heißt, man versucht immer auf die Strategie aufzuspringen, die gerade funktioniert (sofern man seinem Handeln überhaupt ein Konzept zugrunde legt, was dringend empfohlen ist). Die Auswirkungen einer solchen Vorgehensweise auf die Rendite sind auf Dauer verheerend.

Eine Studie des Employee Benefit Research Institute fand heraus, dass sogar viele Pensionsfonds ihre Anlageberater auf Basis der Anlageergebnisse in den vergangenen drei Jahren beurteilen. Das heißt, häufig werden die Manager entlassen, wenn sie in diesem Zeitraum ihre Benchmark nicht erreicht haben. Dafür werden Manager eingestellt, die in den letzten Jahren eine besonders gute Performance aufweisen konnten.

Der Witz ist, dass die Anlageberater, die entlassen worden sind, in den darauf folgenden ein, zwei und drei Jahren die neuen Manager in Punkto Performance im Durchschnitt jeweils relativ klar geschlagen haben.


Das passiert nicht nur bei absolut negativer Performance, sondern auch bei positiver Performance, wenn also die Benchmark beispielsweise 12 Prozent Rendite geschafft hat und der aktive Manager nur 10 Prozent.

Wie können Sie nun als aktiver Anleger derartige und weitere Fehler vermeiden?

 

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1. Denken Sie langfristig!

Richtig, das wusste schon Kostolany, ist heutzutage aber nicht weniger richtig. Die Frage ist: Warum fällt uns das als Anlegern so schwer? Wir legen viel mehr wert auf das, was jetzt passiert, also auf das was in zehn oder 20 Jahren sein wird.

Das ist evolutionsbedingt. Wenn unsere Vorfahren ein "Rascheln im Busch" gehört haben, war es richtig, sofort wegzurennen - selbst wenn es mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein Bekannter war, der von der Jagd zurückkam. Denn wenn unser Vorfahr es hätte darauf ankommen lassen und es wäre doch ein Tiger gewesen, hätte das wohl seinen Tod bedeutet.

Entsprechend wurden diese vorsichtigen Gene auf kommende Generationen weitervererbt. Unsere Kultur hat sich sehr viel schneller weiterentwickelt als unser Gehirn. Wir werden immer noch zu ähnlichen Verhaltensweisen wie damals getrieben.

Für unsere Anlageentscheidungen ist das sehr schlecht. Immer nur kurzfristig auf scheinbar bedeutende Ereignisse zu reagieren, die aber meist nach ein paar Wochen schon wieder nivelliert sind, sorgt für ständige (Über)reaktionen, wenn es eigentlich sinnvoller wäre nichts zu tun bzw. einfach seine Strategie weiter umzusetzen.

Auch eine gute (Aus)bildung schützt Anleger übrigens nicht vor solchen Fehlern. Die Wissenschaftler Henrik Cronqvist und Stephan Siegel haben herausgefunden, dass irrationale Voreingenommenheiten bei Investoren (Investment Biases; z.B. das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten) zu 45 Prozent genetisch bedingt sind.

Leider sind quasi alle Anleger von solchen Investment Biases betroffen und alleine das Wissen darüber schützt einen nicht davor. Man muss aktiv gegensteuern und in der Lage sein, sich streng an seine vorgegebene Strategie zu halten - selbst wenn um einen herum alle in Panik verfallen. Eventuell hilft es ja sich einen Ultralangfrist-Chart des Dow Jones im Büro aufzuhängen, um zu sehen, dass es nach jedem Kurseinbruch anschließend um so stärker wieder nach oben gegangen ist.

2. Messen Sie Anlagestrategien am Konzept nicht an kurzfristigen Ergebnissen

William Edwards Deming, ein US-amerikanischer Physiker, Statistiker und Pionier im Bereich des Qualitätsmanagements hat einmal gesagt: "Wenn Du das, was Du tust, nicht als Prozess beschreiben kannst, weißt Du nicht, was Du tust."

Viele Börsianer ignorieren, dass dies auch für die Börse gilt. Wenn eine bestimmte Anlagestrategie kurzfristig überragende Ergebnisse bringt kann das auch reiner Zufall sein. Jim O`Shaughnessy liefert dafür folgendes Beispiel:

Die Strategie, die 50 Aktien mit den höchsten prozentualen Umsatzzuwächsen im Vorjahr zu kaufen, brachte von Anfang 1964 bis Ende 1968, also über einen Zeitraum von 5 Jahren sensationell gute Ergebnisse im Vergleich zum S&P 500:

Year
Annual Return
S&P 500 return
Year one
7.90%
16.48%
Year two
32.20%
12.45%
Year three
-5.95%
-10.06%
Year four
107.37%
23.98%
Year five
20.37%
11.06%
Five-year
   
Average Annual
   
Return
27.34%
10.16%


Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von über 27 Prozent konnten Anleger damit den Gesamtmarkt um etwa das 2,7-fache schlagen. Aus 10.000 US-Dollar wären so 33.482 US-Dollar geworden, während bei einer Anlage in den S&P 500 weniger als die Hälfte, 16.220 US-Dollar, erreicht worden wären.

Und die Strategie macht auch intuitiv Sinn: Unternehmen, die ihre Umsätze so stark erhöhen können, müssten doch auch gute Investments sein. Könnte man meinen.

Die 3-Jahres-Rendite dieser Strategie wäre am Ende des obigen Zeitraums mit 32,9 Prozent gegenüber 7,39 Prozent für den S&P 500 sogar noch beeindruckender ausgefallen. Fondsmanager, die so angelegt hätten, wären in dieser Zeit wahrscheinlich dafür gefeiert worden und hätten im berühmten Morningstar-Rating 5 von 5 Sterne erhalten.

In den darauf folgenden Jahren hätte es dann das böse Erwachen gegeben. O`Shaughnessy hat in Backtests nämlich ermittelt, dass Anleger, die diese Strategie einfach bis 2009 so weiterverfolgt hätten, also über einen Zeitraum von 36 Jahren (Anfang 1964 bis Ende 2009), damit eine dürftige jährliche Durchschnittsrendite von lediglich 3,88 Prozent erzielt hätten. Aus 10.000 US-Dollar wären in diesem Zeitraum 57.631 US-Dollar geworden.

Wer stattdessen mit seinem Geld einfach den S&P 500-Index nachgebildet hätte, bei dem wären die 10.000 US-Dollar auf 639.144 US-Dollar angewachsen (9,46 Prozent jährliche Durchschnittsrendite).

Anleger, die so anlegen, lassen vollkommen außer acht wie wichtig, die (niedrige) fundamentale Bewertung einer Aktie im Durchschnitt für deren künftige Performance ist.

Wenn Sie selber anlegen oder einen Anlageberater suchen, dem Sie vertrauen können, sollten Sie deshalb unbedingt darauf achten, ob die entsprechende Anlagestrategie, die umgesetzt werden soll, auch über sehr lange Zeiträume den Markt outperformt hat. Ein gutes Mittel ist hier das Arbeiten mit so genannten Base-Rates und rollierenden Zeiträumen.

Das heißt, wenn man den Zeitraum von 1966 bis 2015 heranzieht, kann man diesen zum Beispiel in rollierende 3-, 5- oder 10-Jahres-Zeiträume unterteilen (also Periode 1 von 1966 bis 1975; Periode 2 von 1967 bis 1976 usw.) und kann dann errechnen, in wie vielen dieser 10-Jahres-Perioden der Markt geschlagen worden wäre und in wie vielen nicht.

So kann man Ausnahmeperioden wie die oben beschriebene von 1964 bis 1968 besser einordnen und erhält ein klareres Bild über die wirkliche Ertragskraft einer Strategie.

Mit Abstand die höchsten Renditen ließen sich in der Vergangenheit mit einer Strategie erzielen, die günstige fundamentale Bewertungskennzahlen (niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis; niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis; niedriges Kurs-Umsatz-Verhältnis; niedriges Enterprise Value zu EBITDA-Verhältnis, niedriges Kurs-Cashflow-Verhältnis und hohe Dividenden- bzw. Shareholder-Rendite) mit einem Trendaspekt (z.B. Kursentwicklung der Aktie in den vergangenen sechs Monaten) kombiniert. Genau diese Strategie setzen wir in meinem Trendaktien-Report (www.trendaktien-report.de) um.

3. Erfolgreiche aktive Investoren ignorieren Vorhersagen und Zukunftsprognosen

Zu dieser Spezies gehören auch Warren Buffett und sein kongenialer Partner Charly Munger, die ja für ihre griffigen Formulierungen bekannt sind.

Von Munger stammt der Spruch: "Ich lasse Leute keine Prognosen für mich erstellen, weil ich es nicht mag, wenn ich auf meinen Schreibtisch kotzen muss." Etwas feiner, aber nicht weniger drastisch formuliert es Buffett: "Ich habe überhaupt keine Verwendung für Prognosen oder Vorhersagen. Sie kreieren eine Illusion scheinbarer Präzision. Je akribischer sie sind, umso mehr sollten sie besorgt sein."

Die CXO Adivsory Group hat 6.582 Investmentvorhersagen von 68 verschiedenen Investmentgurus im Zeitraum von 1998 bis 2012 gesammelt und ausgewertet. Die durchschnittliche Trefferquote/Genauigkeit lag bei 47 Prozent. Von 68 Gurus hatten 42 eine Trefferquote von unter 50 Prozent. Eine Münze zu werfen, wäre erfolgversprechender gewesen.

Hier finden Sie eine Übersicht über - teilweise prominente - Vorhersagen, die sich als falsch erwiesen haben. Besonders lächerlich sind naturgemäß bullische Prognosen, die in einer Phase, in der sich die Märkte in Spekulationsblasen befinden, gegeben werden. So hat beispielsweise das US-Finanzmagazin Fortune im August 2000 einen Artikel mit dem Titel "10 Stocks To Last The Decade: A few trends that will likely shape the next ten years. Here´s a buy-and-forget portfolio to capitalize on them" veröffentlicht.

Die Autoren haben also versucht, sehr weit in die Zukunft zu schauen, und die "Kaufen und vergessen"-Marschroute, die sie ausgegeben haben, impliziert, dass man bewusst nach Titeln gesucht hat, die Langfristqualitäten haben, keine Hype-Aktien. Die Bilanz bis zum 31.12.2016: Katastrophal!

Von den zehn Aktien sind zwei längst insolvent (Nortel, Enron), die anderen acht haben im Durchschnitt 27 Prozent an Wert verloren während der S&P 500 im selben Zeitraum 116 Prozent zugelegt hat.

Niemand kann in die Zukunft blicken. Erfolgreiche aktive Investoren versuchen es gar nicht erst. Sie brauchen es auch gar nicht um erfolgreich zu sein. Sie kaufen günstig bewertete Aktien in Aufwärtstrends und wiederholen diese Vorgehensweise immer wieder.

4. Erfolgreiche aktive Investoren sind geduldig und beharrlich

Der ehemalige US-Präsident Calvin Coolidge hat mal gesagt: "Nichts auf dieser Welt kann Beharrlichkeit ersetzen. Nicht Talent: nichts ist weiter verbreitet als erfolglose Menschen mit großartigem Talent. Nicht Genialität: Das verkannte Genie ist schon fast sprichwörtlich. Auch nicht Bildung: Die Welt ist voll von gut ausgebildeten Hilflosen. Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit sind allmächtig."

Das gilt genauso für die Geldanlage. Und hier sind wir wieder am Ausgangspunkt des Reports gelandet: Wer seine "Hausaufgaben" gemacht hat und für sich selber eine Strategie festgelegt hat, die in der Vergangenheit über sehr lange Zeiträume Überrenditen erbracht hat, die aber nicht überoptimiert und zeitlos ist, der sollte sich dann auch durch nichts von der Umsetzung dieser Strategie abbringen lassen.

Jede Strategie hat ihre schwachen Phasen. Jeder Anleger muss diese durchstehen. Sogar Warren Buffett hatte eine längere Durststrecke in den 90er-Jahren als Value-Aktien "out" waren. Ihm wurde vorgeworfen, seine Anlagestrategie habe zwar in der so genannten "Old Economy" funktioniert.

Nun, in der "New Economy" (Internetzeitalter) sei aber alles anders. Buffett blieb ruhig, setzte seine Strategie weiter zu 100 Prozent um und meinte nur: "Es hat sich nichts verändert." Wenig später brachen die Kurse für Technologieaktien dramatisch ein und sollten sich nicht vor 2003 wieder erholen.

Heute sind Technologieaktien zwar nicht so stark überbewertet wie damals, aber trotzdem befinden wir uns wieder in einer Phase, in der fast jeder glaubt, in einem guten Depot müsse man unbedingt Aktien von Alphabet (Google), Facebook, Amazon und vielleicht noch Netflix oder Tesla haben, fast egal zu welchem Preis.

Ich halte das für gefährlich, denn auch Aktien von hervorragenden und in ihrer Branche teilweise sehr dominanten Unternehmen können zu teuer sein. Nur weil es in den vergangenen fünf bis zehn Jahren richtig war, diese Firmen zu quasi jedem Preis zu kaufen, muss das nicht bedeuten, dass das heute auch noch richtig ist.

Umgekehrt wird momentan zum Beispiel ein Fonds wie der von Norbert Keimling gemanagte Starcap Priamos (Starcapital AG) wegen seiner eher schwachen Performance in den vergangenen fünf Jahren nur mit einem von fünf Morningstar-Sternen bewertet.

Starcap Priamos (ISIN: LU0137341359)
WKN / Kürzel
Fondsvolumen
Total Expense Ratio
Kurs
805784 / SBQ4
75 Mio. EUR
1,82%
170,16 EUR


Auch Keimling lässt sich davon nicht verunsichern und zieht seine ebenfalls auf einer Mischung aus Value und Trend basierende Strategie, die ich für 100 Prozent schlüssig und empirisch gesichert halte, konsequent durch. Ich bin mir sicher: Früher oder später wird der Fonds wieder fünf Morningstar-Sterne haben und dann rennen ihm potenzielle Investoren wieder die Türen ein. In den letzten 52 Wochen hat er seine Benchmark, den MSCI World, bereits um 19 Prozent outperformt.

Das ist nur ein Beispiel für die Sinnlosigkeit von derartigen kurzfristig orientierten Ratingsystemen.

O`Shaughnessy liefert in diesem Artikel, auf dem mein vorliegender Artikel basiert, ein anderes Augen öffnendes Beispiel. Er bezieht sich dabei auf die US-Seite Validea.com, in dem die Anlagestrategien von Investmentgrößen quantifiziert und auf bestimmte Kriterien heruntergebrochen werden, so genannte Guru-Strategien.

Der Begriff "Guru" mit seinem negativen Beigeschmack ist hier etwas missverständlich. Es geht hier nicht um Prognosen oder Vorhersagen, sondern um die Anlagestrategien langfristig sehr erfolgreicher Investoren.

Beispielsweise taucht dort auch die Benjamin Graham-Strategie auf. Graham gilt als "Vater" des wertorientierten Investierens und wird von Warren Buffett als sein größter Einfluss genannt. Sein bereits 1934 erstmals erschienenes Buch "Security Analysis" gilt als Bibel für Value-Investoren.

Validea hat seine Strategie auf sieben Faktoren heruntergebrochen (bspw. darf die Langfristverschuldung nicht höher liegen als das Nettoumlaufvermögen; das Durchschnitts-KGV der letzten drei Jahre muss unter 15 liegen, durchgehende Dividendenzahlungen müssen vorhanden sein etc.). Wer so angelegt hat, hat seit 2003 eine kumulierte Rendite von 377 Prozent erzielt und den Markt so um satte 248 Prozent outperformt.

Das Problem: Die Graham-Strategie hatte in den Jahren 2014 und 2015 eine sehr schlechte Phase. Wer Anfang 2014 mit der Umsetzung begonnen hat, der musste in dem Jahr einen Verlust von 22,9 Prozent hinnehmen, während der S&P 500 11,4 Prozent zugelegt hat. Und in 2015 folgte mit einem Verlust von 2,4 Prozent gegenüber einem Mini-Verlust von 0,7 Prozent beim S&P 500 gleich der nächste Tiefschlag. Kumuliert stand so Ende 2015 ein Verlust von 39 Prozent gegenüber einer positiven Rendite von 10,6 Prozent beim S&P 500.

Zwar fand die Strategie 2016 in die Erfolgsspur zurück (+20 Prozent ggü. +9,5 Prozent für den S&P 500). Aber mal ganz ehrlich, liebe Leser: Wer von Ihnen wäre dieser Strategie nach derart schwachen zwei Jahren und der dramatischen Underperformance zum S&P 500 treu geblieben?

Diese Geduldigkeit und Beharrlichkeit ist aber genau das, was langfristig erfolgreiche aktive Investoren auszeichnet.

5. Erfolgreiche aktive Investoren haben eine starke geistige Haltung

Thomas Jefferson, ebenfalls ein ehemaliger US-Präsident, hat behauptet: "Nichts kann den mit der richtigen mentalen Einstellung daran hindern, sein Ziel zu erreichen und nichts auf Erden kann dem mit der falschen mentalen Einstellung helfen."

Erfolgreiche Anleger müssen in der Lage sein, ihre Emotionen im Zaum zu halten. Dazu gehört zum Beispiel auch, sich von externen Einflüssen - oder schlimmer - externen Schocks, die es ja an der Börse immer wieder gibt, nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Sie versuchen aus negativen Erfahrungen oder Fehlern zu lernen, lassen sich davon aber nicht entmutigen. O`Shaughnessy bringt in seinem Artikel auch den berühmten Ausspruch von Shakespeare: "Es gibt nichts Gutes oder Schlechtes, aber Denken macht es dazu." Das basiert auf der Philosophie der christlichen Stoiker wie Epiktet, der sagte: "Nicht was Dir passiert zählt, sondern wie Du darauf reagierst."

O`Shaughnessy empfiehlt, ein Tagebuch zu führen und darin festzuhalten, wie man auf bestimmte externe Ereignisse reagiert, um daraus dann später eventuell bestimmte, falsche, Reaktionsmuster zu erkennen, die einem immer wieder schaden. Dann könne man versuchen, diese Reaktionsmuster gezielt zu ersetzen.

Mir persönlich hilft es, immer wieder Texte und Bücher zu studieren, die mich in einem solchen Denken bestätigen. Umgekehrt ist es sinnvoll, bestimmte Dinge nicht zu lesen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Neurobiologie inzwischen weiß, dass sich das zentrale Nervensystem mittels Neuroplastizität tatsächlich formen und verändern lässt. So kann man sich bestimmte Verhaltensweisen antrainieren. Wie so etwas geht wird z.B. in dem Buch "Rewire Your Brain" von John B. Arden erklärt.

Kurz gesagt: An seiner eigenen geistigen Haltung zu arbeiten oder gute Texte darüber zu lesen, macht Sie zu einem besseren Anleger als die x-te DAX-Prognose zu studieren.

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6. Erfolgreiche aktive Investoren denken in Wahrscheinlichkeiten

Hier sind wir wieder beim Base-Rate-Prinzip, das ich oben beschrieben habe. Theoretisch ist es möglich, dass Sie Lotto spielen und in der nächsten Ziehung den Jackpot gewinnen. Genauso kann es passieren, dass Sie mit einer hochspekulativen Aktie, in die Sie ihr ganzes Vermögen investieren, zum Multi-Millionär oder gar Milliardär werden. Das ist alles möglich, es ist nur nicht sehr wahrscheinlich.

Klingt banal? Vielleicht, aber es steckt wesentlich mehr dahinter. Das Problem ist, dass wir als Anleger Risiken systematisch unterschätzen. Während viele Deutsche ja ganz auf Aktien verzichten und extrem risikoavers sind, machen viele derjenigen, die bereit sind, etwas zu riskieren, den Fehler, zuviel zu riskieren.

Ich denke hier an Biotechforschungs-, Rohstoff-Explorer- oder sonstige Hochrisiko-Aktien, die auch gerne von Börsenbriefen empfohlen werden. Meine Erfahrung aus über 20 Jahren Börse ist, dass maximal eines von zehn dieser Unternehmen eine Erfolgsgeschichte wird. Natürlich ist diese Aussage geschätzt und sehr unspezifisch.

Wohlgemerkt: Ich spreche nicht von offensichtlichen Abzockerfirmen (wo ohnehin immer ein Totalverlust droht), sondern von durchaus seriösen Unternehmungen mit zumindest fachlich tadellosen Vorständen. Das Problem dabei: Viele Anleger lesen nur relativ oberflächliche und positive Analysen zu den betreffenden Firmen.

Analysten, die oft noch direkt oder indirekt von den Firmen selbst bezahlt werden, neigen eh zu überschäumendem Optimismus und legen ihren Kurszielen oft "Best Case"-Szenarien zugrunde.

So wird nicht selten eine geradezu fanatische Anhängerschaft herangezüchtet, die sich von wohlklingenden Stories und Versprechungen beeinflussen lässt und "ihre" Aktie durch dick und dünn hält. Die meist gewaltigen Risiken werden dabei komplett ausgeblendet.

Spricht man diese Glücksritter dann darauf an, stimmen diese einem nickend zu, aber nur hinsichtlich anderer Werte. Über "ihre" Aktie lassen sie nichts kommen, selbst wenn sie schon weit im Minus sind und riesige Buchverluste aufgelaufen sind.

Natürlich: Die Börse ist ja eigentlich dafür da, dass innovative neue Firmen via IPO Geld von den Anlegern einsammeln mit dem sie ihre Geschäftsidee weiter entwickeln können. Das Paradoxe dabei ist aber, dass das Kapital der Anleger meist weit besser in Aktien von den Unternehmen aufgehoben ist, die bereits seit Jahren profitabel wirtschaften und das Geld der Anleger deshalb eigentlich gar nicht bräuchten.

Egal, welchen großen und erfolgreichen Investoren man zuhört: Fast alle raten dazu, in dauerhaft profitable Firmen zu investieren und/oder in Marktführer, sofern es diese zu einem vernünftigen Preis gibt. Ist das nicht der Fall sollte man lieber gar nichts kaufen als zu hohe Risiken einzugehen.

Die Börsengeschichte zeigt ganz eindeutig, dass die Anleger die Wahrscheinlichkeit hohe Erträge zu erzielen, in ihre Richtung beeinflussen können, wenn sie immer und immer wieder günstig bewertete und profitable Firmen in intakten Aufwärtstrends kaufen. Genau das machen erfolgreiche Investoren, auch wenn das vielleicht weniger spannend ist, als in Tesla und Co. zu investieren.

7. Erfolgreiche aktive Investoren sind hoch diszipliniert

Da ist sie also doch noch, die "Disziplin", die in keinem Investment-Ratgeber fehlen darf. Dieser siebte Punkt von O`Shaughnessy ist im Prinzip nur eine Abwandlung der Punkte 4 ("Geduld und Beharrlichkeit) und 5 ("starke mentale Haltung).

Er geht dabei aber im Besonderen auf die Phasen ein, in denen es besonders schlecht läuft und die länger und belastender sein als sich viele Anleger dies vorstellen können. O`Shaughnessy ist dabei sehr ehrlich und scheint auch seine eigenen Erfahrungen zu beschreiben: "Der emotionale Schmerz ist dabei so überwältigend, dass er sich wie eine langsame Folter anfühlt, tagein tagaus, und alles was Du tun müsstest, um den Schmerz zu vertreiben, wäre es, Deinen lächerlichen (Investitions-)Prozess aufzugeben und Dir so selber zu erlauben, aufatmen zu können.

Erschwerend kommt hinzu, dass man laut O`Shaughnessy in solchen Phasen dann auch noch von den Leuten lächerlich gemacht wird, bei denen es gerade besser läuft. Die Kritik kann ohrenbetäubend, höhnisch und grausam sein, schreibt er weiter und niederschmetternd für Deine Seele.

Ich finde es sehr mutig von ihm, so offen darüber zu schreiben. Manch einem ist die Wortwahl vielleicht zu dramatisch. Schließlich geht es ja "nur" um die Geldanlage und nicht um Leben und Tod.

Trotzdem oder gerade deshalb kann man als Anleger daraus aber viel lernen. Ich denke dieser psychologische Aspekt wird trotz der erhöhten Aufmerksamkeit die die Verhaltensforschung (Behavioural Science) in der Finanzbranche in den letzten Jahren genossen hat, immer noch unterschätzt.


MEIN FAZIT:

Ich befürchte, dass der Anteil der Anleger, die es schaffen über Jahre oder besser Jahrzehnte hinweg ihre Strategie konsequent umzusetzen, prozentual sehr gering ist. Dabei ist für den langfristigen Erfolg kam etwas wichtiger.

Konkret führen folgende Punkte zum Erfolg: Langfristige Ausrichtung, Fokussierung auf eine ständige Optimierung des Anlageprozesses (bei sturer Beibehaltung der zugrundeliegenden Strategie), das Ignorieren jeglicher Vorhersagen und Zukunftsprognosen, Geduld und Beharrlichkeit, eine hohe mentale Stärke, das Denken in Wahrscheinlichkeiten und eine hohe Disziplin.


Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

 

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2.) Wo gibt es die höchsten Zinsen?


Die Zinsen für Tagesgeld sind extrem niedrig und fallen weiter. Im Vergleich zur Vorwoche fiel der Spitzenreiter Key Project heraus.

Nachfolgender Vergleich gilt bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro:

 

 Institut
Zinssatz / Zinseinnahmen pro Monat
 • Meine Bank
1,00 % / 8,33 €
 • Consorsbank
1,00 % / 8,33 €
 • ING-DiBa
1,00 % / 8,33 €

Quelle: www.kritische-anleger.de/tagesgeld-vergleich/




3.) Insider-Transaktionen


Top-Insiderkauf der letzten Woche:

SHW AG (WKN: A1JBPV)
Georg Wolf (Aufsichtsrat) für 163.285 Euro.


Top-Insiderverkauf der letzten Woche:

Siemens (WKN: ZAL111)
Joe Kaeser (Vorstand) für ca. 3,78 Mio. Euro.

Quelle: www.boerse.de/insider-trades


Viel Erfolg bei Ihren Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
www.geldanlage-report.de

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 1. April

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