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Makler-Aktien –
Führ mich zum Schotter!?

Lieber Geldanleger,

 

die Börsenkurse steigen, obwohl um uns herum die Wirtschaft leidet. Das zieht auch in Deutschland immer mehr Privatanleger an.


Zumeist junge Menschen setzen Geld auf Aktien, Krypto-Währungen, Rohstoffe und haben wenig Angst vor großen Verlusten. Das ist neu, das ist anders.

Anders als vor 20 Jahren. Damals war die „Volks-Aktie“ Deutsche Telekom an die Börse gekommen. Verkäufer war die Bundesrepublik Deutschland und die damals wohl beliebtesten Tatort-Kommissare machten Werbung für die Aktien des Staats-Konzerns. Während die erste und die zweite Emission den Erstzeichnern nach dem Börsengang noch Kursgewinne bescherte, kam die letzte Tranche auf dem Hochpunkt der Börsenblase auf den Markt, zu über 100 DM.

Beinahe vom ersten Tag an brachen die Kurse massiv ein und die Neu-Aktionäre mussten fassungslos zusehen, wie sich ihr Traum vom schnellen und einfachen Reichtum nicht nur in Luft auflöste, sondern ihr investiertes Vermögen gleich mit. Zumal nicht wenige aufgrund der beiden zuvor erfolgreich verlaufenen Börsen-Emissionen der Telekom-Aktien beim dritten Anlauf auf Kredit spekulierten. Und daher nicht nur ihren Einsatz verloren, sondern auch noch auf einem Schuldenberg sitzen blieben.

Tja, selber schuld, kann man sagen. Jeder ist für seine Geldanlage selbst verantwortlich. Das ist nicht falsch und doch etwas zu einseitig – in diesem Fall. Denn Verkäufer der Aktien war der Staat, daher erwarteten die Neu-Aktionäre eine wirkliche „Volks-Aktie“. Und die Tatort-Kommissare aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen machten dafür auch noch die Werbung.

Der Effekt, den das Telekom-Desaster letztlich verursachte, waren nicht nur Depots mit blutroten Verlustpositionen, sondern es wurde einer ganzen Generation von neuen Anlegern die Lust auf die Börse gründlich verdorben. 20 Jahre lang war in Deutschland mit Aktien nichts zu wollen, die Deutschen „investierten“ lieber in Sparbücher, Riester-Renten oder Lebensversicherungen. Die großen Gewinne, die mit Immobilien und vor allem Aktien in dieser Zeit zu machen waren, die machten andere.

Doch nun weht ein neuer Wind, es ist eine neue Generation herangewachsen, für die die Internetblase, der Neue Markt und großangelegte Bilanzbetrügereien (man denke an Enron) Dinge sind, die man im Geschichtsbuch findet – zwischen Napoleon und Bismarck.

Diese neue Generation hat keine Angst vor Aktien, sie ist mit Twitter und Facebook aufgewachsen, mit Smartphones, Tablets, sie „lebt“ ständige Erreichbarkeit und ständige Verfügbarkeit von Informationen.

Kaufe, was du kennst!?

Der beste Fonds-Manager der 1980er Jahre, Peter Lynch, hat mehr als ein Jahrzehnt lang durchschnittlich knapp 30 Prozent Rendite eingefahren – pro Jahr. Und zwar mit seinem Motto „kaufe, was du kennst“. Er setzte als einer der ersten auf Gilette, als die den revolutionären Einwegrasierer auf den Markt brachten, und für die atemberaubenden Kurserfolge prägte er den Begriff „Tenbagger“, Ver-10-facher.

Auch die junge Generation kauft, was sie kennt. Nur sind das immer seltener Produkte, wie Rasierer, Zahnbürsten oder Fertignahrung, sondern es sind immer öfter Dienstleitungen, App-Anbieter. Die neuen Aktionäre scheuen sich nicht davor, auf schnelllebige Trends, auf Momentum zu setzen und schnell in Aktien rein und wieder raus zu springen. Gleichzeitig sind sie, wie ihre Eltern, voll auf „Geiz ist geil“ getrimmt und wollen als besonders clever dastehen. Der Trieb ist sogar noch stärker ausgeprägt als in früheren Generationen, denn da ja alles sofort öffentlich gemacht wird über Facebook, Instagram, Snapchat, kriegen es ja auch alle sofort mit. Da will man nicht wie ein Loser dastehen.

Die Profiteure

Diese Gemengelage bringt eine Reihe von Profiteuren hervor. Und auch eine Branche gehört dazu, die von vielen schon abgeschrieben worden war. Es geht um Makler, genauer gesagt um Broker, um Wertpapier-Dienstleister.

Früher gab es keinen Computerhandel, keinen Internetzugang oder eine App, über die man Orders platzieren konnte. Man traf sich vor Ort, im Börsenhandelsraum, und schloss dort seine Aktiengeschäfte persönlich ab. Das übernahmen später Broker, denen man per Post oder per Telefon seine Order aufgab und diese leiteten sie an ihren „Mann an der Börse“ weiter, der dann zum entsprechenden Schalter ging, wo diese Aktien vom Marketmaker betreut wurden.

Heute läuft das alles über Glasfaserleitungen und ohne persönlichen Kontakt ab. Doch einiges ist gleichgeblieben: So gibt es noch immer einen organisierten Marktplatz für Wertpapiere, die Börse. Und es gibt auch immer noch Marketmaker, die sich um den Handel mit bestimmten Wertpapieren kümmern. Insbesondere bei Nebenwerten kommt manchmal überhaupt nur deshalb ein Börsenhandel zustande, weil der Marketmaker mal die Rolle des Käufers oder die des Verkäufers übernimmt. Ansonsten blieben viele Orders tagelang offen und unbedient.

Diese Dienstleistungen müssen natürlich bezahlt werden und vom Grundsatz gilt, dass mehr Umsatz mehr Verdienst bringt. Und so profitieren einige Unternehmen von der neuen Börsenlust der Deutschen.

Deutsche Börse Group

Die Deutsche Börse war früher nur die Frankfurter Wertpapierbörse. Sicher, Frankfurt ist Deutschlands Finanzzentrum, Sitz der EZB und hinter London der wichtigste Finanzplatz Europas, aber die Frankfurter Börse ist nur eine von vielen Regionalbörsen in Deutschland. Auch München, Berlin, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf leisten sich eigene Börsen und früher gab es noch einige mehr.

Heute ist die Deutsche Börse eine Unternehmensgruppe und bietet mehr als lediglich einen Marktplatz. Ihre Geschäftsfelder reichen vom Vorhandel (Pre-Trading), also der Berechnung von Indizes und der Bereitstellung von Marktdaten, über den Handel und das Clearing (die Verrechnung) von Anlageinstrumenten bis hin zum Nachhandel (Post-Trading), also die Verwahrung von Wertpapieren und anderen Finanz-Instrumenten wie auch Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement. Sie beschäftigt weltweit mehr als 6.000 Mitarbeiter.

Zu ihren wichtigsten und bekanntesten Beteiligungen gehören die Eurex, Clearstream, Qontigo (die Verwalter der Börsen-Indizes, wie der DAX-Gruppe) – und Tradegate, einem „alternativen“ Börsenplatz zu XETRA und Frankfurt.

Die Börse lebt davon, dass Wertpapiere gehandelt werden. Sie nimmt dafür eine Provision. Je mehr Orders sie bedient, desto höher sind ihre Provisionseinnahmen. Dabei ist es ihr relativ egal, ob die Käufer und Verkäufer mit ihrem Geschäft am Ende Gewinn oder Verlust machen, Hauptsache, sie ordern möglichst bald wieder.

Die Deutsche Börse Group ist ein Fullserviceanbieter, der „Blue Chip“, und baut ihr Geschäft auch durch Übernahmen immer weiter aus. Ob Aktien, Rohstoffe, Zertifikate, Energie, sie hat die richtigen Börsenhandelsplätze hierfür im Angebot. Und sie übernimmt bereitwillig die Abwicklung im Hintergrund, zum Beispiel durch Clearstream. Bis 2023 will das Unternehmen seine Nettoerlöse im Schnitt um 10 Prozent pro Jahr auf dann etwa 4,3 Milliarden Euro steigern, wobei die eine Hälfte aus organischem Wachstum und die andere aus Übernahmen generiert werden soll.

Der DAX-Wert weist seit Jahren ein stetiges profitables Wachstum auf und sein Aktienkurs klettert – abgesehen vom Corona-Einbruch im März – wie an der Perlenschnur nach oben.

Deutsche Börse (ISIN: DE0005810055)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 20e/21e/22e
Kurs
581005 / DB1
25,3 Mrd. EUR
23 / 22 / 20
135,53 EUR

Nicht allerdings bei der Börsen-Hausse in diesem Jahr. Und das könnte daran liegen, dass ein anderer Player der Deutsche Börse AG die Marktführerschaft immer mehr streitig macht:

Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

Ist von Tradegate die Rede, ist zumeist die Börse Tradegate Exchange gemeint. Dabei gibt es noch die börsennotierte Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, die zwar Betreiber der Börse ist, aber an ihr nur (noch) Minderheitsgesellschafterin. Die Börse Tradegate wird von der Tradegate Exchange GmbH betrieben und diese gehört zu 59,98 Prozent der Deutsche Börse AG, dem Verein Berliner Börse e.V. zu 20,02 Prozent und der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank GmbH zu 19,99 Prozent.

Diese Tradegate AG Wertpapierhandelsbank wiederum gehört zu 56,2 Prozent der Berliner Effektengesellschaft, zu 19,62 Prozent der BNP Paribas, weitere 19,99 Prozent gehören der Deutsche Börse AG und nur 4,18 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Das heißt: Die Deutsche Börse AG partizipiert zwar durchaus stark am Erfolg von Tradegate, aber eben nicht – noch nicht – zu 100%. Und letztlich kannibalisiert man sich damit natürlich auch ein Stück weit selbst.

Zurück zu Tradegate: Die Tradegate AG Wertpapierhandelsbank ist als Skontroführer an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie der Börse Berlin tätig und hat weitere Börsenzulassungen in München, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg und Hannover. Sie ist ein Market Maker, der fortlaufend in rund 10.000 Wertpapiergattungen, überwiegend Aktien, An- und Verkaufspreise stellt. Und da hierfür keinerlei Gebühren oder Provisionen anfallen, anders als auf XETRA oder an der Frankfurter Börse, erfreut sich Tradegate als Handelsplatz immer größerer Beliebtheit. Und schaut man auf den Aktienkurs, so hat sich dieser in den letzten 4 Jahren mehr als ver-5-facht.

Für November gab es eindrucksvolle Zahlen zu vermelden: Nach 11 Monaten des laufenden Geschäftsjahres wurden bereits 48,84 Millionen Transaktionen abgewickelt (Gesamtjahr 2019: 18,07 Millionen) mit einem Volumen von 291,6 Milliarden Euro (Gesamtjahr 2019: 122,3 Milliarden Euro). Was für ein Wachstum! Und auch die Ende August vorgelegten Halbjahreszahlen waren rasant: Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Steuern stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 564,8 Prozent auf 83,168 Millionen Euro und der Jahresüberschuss nach Steuern kletterte um 562,1 Prozent auf 57,916 Millionen Euro an.

Zeit, um stutzig zu werden...

Wie kann Tradegate (so viel) Geld verdienen, wenn sie keine Ordergebühren verlangen? Tja... hier sind wir wieder beim Thema „Geiz ist geil“ und der Erkenntnis, dass man die Rechnung trotzdem irgendwann bezahlen muss, so oder so.

Tradegate nimmt keine Provisionen für die Orderabwicklung, aber Tradegate ist ein Marktplatz und betreibt Skontros. Tradegate stellt also Kurse und nimmt aktiv am Handelsgeschehen teil. Der Kunde weiß nicht, ob er seine Aktien an Herrn Müller verkauft oder an Tradegate. Ist ihm auch egal. Und es ist ihm auch einerlei, ob er von Tradegate oder Frau Schmidt seine Aktien kauft. Ihm kommt es auf den Kurs für sein Wertpapiergeschäft an. Und diese Kurse stellt Tradegate. Beide, den An- und den Verkaufskurs. Und zwischen beiden liegt eine Handelsspanne, der sogenannte Spread. Und genau an diesem verdient Tradegate. Herr Müller verkauft seine Aktien nämlich nicht unbedingt direkt an Frau Schmidt, sondern bei beiden Geschäften ist Tradegate dazwischengeschaltet und lässt die Aktien durch ihre Bücher fließen. Tradegate kauft die Aktien also billiger ein und verkauft sie im gleichen Moment teurer weiter. Sie verdient an dem Spread. Und zwar viel mehr, als wenn sie ein paar Euro an Ordergebühren verlangen würde.

Aber gerade weil man keine Ordergebühren verlangt, wird Tradegate als Handelsplatz immer attraktiver. Dank der „Geiz ist geil“-Mentalität der Wertpapierkunden. Sie sehen ihren Vorteil, aber nicht den etwas schlechteren An- oder Verkaufskurs, mit dem sie letztlich mehr bezahlen als über die Ordergebühren.

Besonders heftig ist dies bei Kostenlos-Brokern wie SmartBroker, Robin Hood oder Trade Republic. Hier liegen die Spreads sehr viel weiter auseinander und der Kunde zahlt ordentlich drauf.

Ein Beispiel

Wenn der übliche An- und Verkaufskurs bei 100,20 zu 100,30 liegt und man 10 Aktien ordert, bezahlt man 1.003,00 Euro und vielleicht 3,90 Euro Ordergebühren oben drauf. Also 1.006,90 Euro.

Nimmt der „Kostenlos-Broker“ keine Gebühren, aber der Spread liegt bei 100,10 zu 100,40 kostet die Order 1.004,00 Euro. Also 2,90 Euro gespart. Clever.

Aber... ordert man nicht nur 10 Aktien, sondern 100, ergeben sich folgende Kontobelastungen: 10.033,90 Euro zu 10.040,00 Euro. Ups, gar nicht mehr so clever, denn die „kostenlose“ Order kostet mehr, als wenn man die klassische Variante inklusive der Gebührenbelastung gewählt hätte.

Und genau dies ist das Geschäftsmodell der Kostenlos-Broker: Durch einen größeren Spread, also eine größere Differenz zwischen An- und Verkaufskurs erzielen sie Handelsgewinne, die weit über den Einnahmen liegen, die sie über Orderprovisionen einstreichen könnten. Weshalb sonst hätten wohl die führenden US-Broker Charles Schwab oder Ameritrade ihr bis dahin extrem lukratives Geschäftsmodell ebenfalls auf „kostenlose“ Order- und Depotführung umstellen sollen? Bestimmt nicht, weil sie zu Samaritern geworden sind!

Lang & Schwarz

Eine besondere Rolle in der Brokerlandschaft nimmt Lang & Schwarz ein. Und das nicht nur, weil sich der Aktienkurs seit dem Jahresstart mehr als ver-4-facht hat.

Die Lang & Schwarz TradeCenter AG & Co. KG betreibt eine Handelsplattform für außerbörslichen Handel in Deutschland mit den längsten Handelszeiten. Kunden von über rund 20 Partnerbanken wird der Handel mit in- und ausländischen Aktien, Fonds, Bonds und ETFs, sowie mit derivativen Produkten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft angeboten. Sie ist Market Maker an der LS Exchange, dem elektronischen Handelssystem der Börse Hamburg, auf Xetra, an der Wiener Börse und an der BX Swiss. Die Lang & Schwarz Broker GmbH bietet klassisches Brokerage, Market Making, sowie Beratung beim Going Public, inklusive IPO- und Corporate-Finance-Beratung an.

Soweit so klassisch. Das Geschäftsmodell läuft ähnlich wie bei Tradegate, nur dass der außerbörsliche Handel hinzukommt, also vor und nach den Börsenschlusszeiten und am Wochenende.

Der besondere Clou bei L&S ist Wikifolio. Diese Social-Trading-Plattform startete L&S 2016 und sie boomt ungemein. Praktisch jedermann kann ein eigenes Wikifolio anlegen und mit Wertpapieren bestücken. Nachdem er seine Handelsidee beschrieben hat, kann er es publizieren und später auch für Anlegergelder freischalten lassen. Anleger können dann in dieses Wikifolio Geld investieren und nehmen an dessen Entwicklung direkt teil. Wie ein Fonds, nur ohne Fondsgesellschaft und von einer Privatperson betrieben.

Für Lang & Schwarz ist das ein glänzendes Geschäft, denn alle Transaktionen der Wikifolios werden ausschließlich über die L&S Exchange abgewickelt – und da sind wir wieder beim Thema Spreads. Wer immer ein Wertpapier in sein Wikifolio kaufen oder es daraus verkaufen will, muss diesen Handel mit L&S abschließen. L&S stellt den Kurs und die Spreads sind dabei nicht immer klein. Teilweise wird eine prozentual zweistellige Spanne aufgerufen. Und L&S verdient, weil sie diese Orders in Echtzeit an anderen, externen Börsenplätzen platziert und so ihren Gewinn aus dem Spread einstreicht.

Der Boom an neuen Privatanlegern und der Boom bei neuen Wikifolios sind aber nur zwei Gründe, weshalb die Aktie von Lang & Schwarz in diesem Jahr so raketengleich abgeht. Ein weiterer, aber sehr gewichtiger, Grunde ist steuerlicher Natur. L&S hatte für mehrere Vorjahre Steuerrückstellungen bilden müssen für seine Wikifolio-Aktivitäten, die unterm Strich den Jahresgewinn weitgehend aufgefressen hätten. Inzwischen ist klar, dass diese Problematik L&S nicht trifft und so können nicht nur die Rückstellungen ergebniswirksam aufgelöst werden, sondern der Wikifolio-Boom kommt auch in der Gewinn- und Verlustrechnung bei L&S an. Und das ist kein kleiner Unterschied!

Lang & Schwarz AG (ISIN: DE0006459324)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 20e/21e/22e
Kurs
645932 / LUS
204 Mio. EUR
10 / 194 / 60
64,80 EUR


Mein Fazit:

Mit Börsendienstleistern ist viel Geld zu machen. Der Run der (neuen) Privatanleger auf die Börse ist bisher ungebrochen und legt sogar weiter zu. Selbst die Turbulenzen mit den zweimaligen starken Einbrüchen in 2018 sowie der heftige Corona-Börsencrash im Frühjahr haben keinen bleibenden Schaden verursacht. Bisher. Das liegt sicherlich auch daran, dass sich die Kurse relativ schnell wieder erholt haben und die hohe Volatilität suggeriert immer neue und noch größere Chancen.

Das Problem ist, dass Bullenmärkte fast jeden clever aussehen lassen, weil sich sogar viele von den schlechten Investmentideen auszahlen, wenn die Börse insgesamt nach oben strebt. Wie nachhaltig die Lust der neuen Aktien-Liebhaber auf Aktien wirklich ist, wird sich spätestens dann zeigen, wenn man über einen längeren Zeitraum die Börsenkurse abrutschen und sich in den Depots die Minuszeichen festgebissen haben. So wie nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000, als die Börsenerholung jäh gestoppt wurde durch die Terror-Anschläge des 11. September 2001 – und der sich anschließenden zweiten Welle des Wirtschaftsschocks, der bis 2003 anhielt. Und auch in der Finanzkrise 2008/09 wurde viele Anleger mit großen Verlusten aus dem Markt gespült.

In solchen Phasen laufen die Geschäfte der Broker und der Börsen zunächst weiterhin gut, weil auch massenhafte Verkaufsorders Umsätze bringen – und Gewinne. Nur wenn anschließend die Akteure nicht wieder in den Markt zurückkehren, dann trocknet dieser mit der Zeit aus. Und somit auch das Geschäft der Broker.

Bisher sieht es nicht danach aus und das befeuert auch die Aktienkurse der Brokerhäuser und Börsenbetreiber. Entsprechend viel Euphorie ist in den Kursen enthalten und die aktuell starke Entwicklung wird wohl für mehrere Jahre einfach in die Zukunft fortgeschrieben, um diese hohen Bewertungen zu rechtfertigen. Doch die Börsengeschichte lehrt uns auch, dass nichts so beständig ist wie der Wandel. Vor allem was den Börsentrends angeht. Der Gewinn liegt im Einkauf, auch bei Aktien...

Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Michael C. Kissig,
Value Investor und Betreiber des Blogs
„iNTELLiGENT iNVESTiEREN“.

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Der/die Verfasser ist/sind in ein oder mehreren der oben genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert: Berkshire Hathaway & Salesforce. Es können daher Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.



 

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 12. Dezember

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