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Vorsicht vor Überreaktionen

Lieber Geldanleger,

 

der Spruch von den politischen Börsen, die angeblich kurze Beine haben, greift derzeit nicht so richtig. Wir sehen - auch in Folge der Trump-Wahl - eine heftige Branchenrotation am Markt und deutliche Divergenzen zwischen den europäischen und den US-Börsen (Europa schwach, USA stark).

Aber auch am US-Markt selbst gibt es sehr uneinheitliche Entwicklungen. Die (Börsen)-Geschichte lehrt uns, nicht überzureagieren.

Der deutsche Markt präsentiert sich insgesamt schwach bis sehr schwach. Vor dem Referendum in Italien und der Wiederholung der österreichischen Präsidentenwahl am Sonntag befürchten die Anleger Ausgänge, die den EU-Gegnern weiteren Aufwind verschaffen könnten (also ein Ablehnung des Referendums + Rücktritt von Renzi in Italien sowie ein Sieg des Rechtspopulisten Hofer in Österreich). Das wäre insgesamt schlecht für die Stabilität in der Eurozone und würde auch die Gefahr von wirtschaftlichen Verwerfungen erhöhen.

So jedenfalls ist es in Marktberichten zu lesen. Gräbt man etwas tiefer findet man aber - wieder einmal - Widersprüche ohne Ende. Das US-Finanzportal Marketwatch beispielsweise veröffentlicht einen einigermaßen effekthascherischen Artikel mit dem Titel "Wie Italiens Referendum eine systemische Krise in der Eurozone auslösen könnte".

Zitiert wird dabei allen voran Holger Schmieding, Chefökonom der Berenberg-Bank, mit den Worten: "Nach der Brexit-Entscheidung haben wir zu jedem Zeitpunkt eine potenzielle politische Krise in Italien als das Top-Risiko in Europa für 2017 erachtet. Im Gegensatz zum Brexit könnten die Probleme Italiens eine systemische Krise in der Eurozone auslösen."

In einem Finanzen.net-Artikel liest sich das schon wieder ganz anders. Dort heißt es: "Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding warnt vor einem Überbewerten des Italien-Risikos wegen des Referendums. Zwar räumt Schmieding einem "No" eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent ein. Eine Krise werde dann aber voraussichtlich schnell eingedämmt".

Selbst bei einem "Nein" der Italiener scheint der Rücktritt von Renzi dann alles andere als eine beschlossene Sache: "Falls das Referendum knapp gegen Renzi ausfalle, könnte Staatspräsident Sergio Mattarella trotz der Niederlage Regierungschef Matteo Renzi erneut zum Ministerpräsidenten ernennen. Sollten die beiden Parlamentskammern ihm dann das Vertrauen aussprechen, wäre die Krise innerhalb von zehn Tagen beendet."

Und weiter: "Daneben könnte Mattarella ein anderes Mitglied der Renzi-Regierung mit der Regierungsbildung beauftragen. In Frage kämen Finanzminister Pier Carlo Padoan oder Wirtschaftsminister Carlo Calenda. Auch dann könnte die Krise schnell beendet werden."

Ja, was denn nun? Viel Lärm um nichts?

Vielleicht stimmen die Italiener ja auch mit "Si". Wie war das noch gleich mit den Wahrscheinlichkeitsprognosen der Meinungsforscher und Ökonomen vor der Brexit-Abstimmung und der US-Präsidentschaftswahl? Beides mal kam es anders als erwartet.

Damit nicht genug, spielte dann auch noch der Markt verrückt - zumindest in den Augen der Prognostiker: Nach dem Brexit kam es zu regelrechten Panikzuständen am Aktienmarkt, die Kurse fielen über Tage. Mit einer derart extremen Reaktion hatten die wenigsten gerechnet.

Dafür waren sich die Auguren sicher, dass nach dem Trump-Sieg das Chaos am Markt ausbrechen würde. Stattdessen drehte der US-Aktienmarkt schon innerhalb des ersten Handelstages nach der Wahl ins Plus. Nach kurzem Einbruch wurde der US-Dollar gegenüber dem Euro immer stärker, statt wie erwartet schwächer.

Als ob das nicht genug der Verwirrung wäre hat der iShares MSCI Italy Capped ETF (US-Kürzel: EWI), also einer der größten börsennotierten Italien-Fonds, seit Tagen Mittelzuflüsse und verzeichnete von Dienstag bis Donnerstag einen deutlichen Kursanstieg von über fünf Prozent. Der ETF hält sich dabei komfortabel über den Tiefs vom Juni.

Die Anleger würden darauf spekulieren, dass das Meiste schon in den Kursen eingepreist sei, lautet die lakonische Erklärung für den Anstieg. Warum dann aber gleichzeitig der DAX schwächelt bleibt eine Frage, auf die Investoren vergeblich nach einer Antwort suchen.

Immerhin: Bezüglich der Nachwahl in Österreich heißt es, der Ausgang sei völlig offen. Da mag niemand widersprechen.

Bleiben Sie gelassen

Wie sollen wir uns als Anleger nun in einer solchen Situation verhalten?

Letztlich lautet die Antwort ganz simpel: Wir sollten unbeeindruckt unserer Strategie folgen!

Am besten ist es, sich gar nicht mit Prognosen zu Wahlausgängen, Zinsentscheidungen o.ä. zu beschäftigen. Behalten Sie stur Ihre Aktien. Tun Sie einfach gar nichts. Behavioural Finance-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Anleger dazu neigen, die neuesten Meldungen überzubewerten. Entsprechend kommt es regelmäßig zu Überreaktionen.

Wenn Sie doch handeln möchten gilt also: Wer mittel- und langfristig investiert kann extreme Schwächephasen nutzen, um Schritt für Schritt antizyklisch Positionen aufzubauen. Halten Sie sich an Warren Buffetts Regel: "Seien Sie mutig, wenn andere Angst haben und seien Sie ängstlich, wenn andere gierig sind." Keinesfalls sollten Sie dem allgemeinen Marktsentiment nachgeben.

Das gilt übrigens genauso vor wie nach wichtigen Entscheidungen. In den USA beispielsweise ist seit der Präsidentschaftswahl eine klare Zweiteilung feststellbar zwischen den sukzessive schwächer werdenden Technologieaktien und den starken Industriewerten.

Während der NASDAQ 100 am Donnerstag knapp 1,6 Prozent verlor, legte der Dow Jones knapp 0,4 Prozent zu und notiert bei aktuell 19.192 Punkten nur minimal unter seinem Allzeit-Hoch vom Mittwoch bei 19.225 Punkten.

Seit Tagen werden Bankaktien aller Art in Erwartung steigender Zinsen gekauft. Das gilt sowohl für Investmentbank-Größen wie Goldman Sachs (GS), kleinere Investmentbanken wie Piper Jaffrey (PJC) aber auch verschiedene Regionalbanken wie beispielsweise First Community Financial Partners (FCFP).

Gleiches gilt für Infrastuktur-Titel wie MasTec (MTZ) oder die kleineren Sterling Construction (STRL).

Die Kursgewinne von 25 bis 30 Prozent erfolgten fast ausschließlich auf Basis der Erwartungen der Anleger an eine Trump-Kandidatur bzw. bei Goldman Sachs auch deshalb, weil der Immobilien-Milliardär ausgerechnet den Goldman Sachs-Veteranen und ehemaligen Hedgefonds-Manager Steven Mnuchin als neuen Finanzminister eingesetzt hat.

Die Anleger versprechen sich davon positive Auswirkungen beim Investmentbank-Krösus, weil sie davon ausgehen, dass Mnuchin bei politischen Entscheidungen, bspw. zur Bankenregulierung, nichts unternehmen wird, was seinem alten Arbeitgeber schaden könnte.

Das klingt zwar logisch und schlüssig, aber inzwischen ist ja auch schon jede Menge Positives in den Kursen eingepreist.


MEIN FAZIT:

Bleiben Sie in diesem - wieder mal - turbulenten Umfeld gelassen und treffen Sie nicht vorschnell emotionale Entscheidungen, die Sie später vielleicht bereuen könnten.

Wenn Sie doch handeln möchten, handeln Sie tendenziell gegen das vorherrschende Sentiment. Kaufen Sie, wenn Panik herrscht und verkaufen Sie bei Euphorie.

Hören Sie auf keinen Fall auf die Auguren, die den Ausgang von Ereignissen vorherzusagen versuchen und dabei regelmäßig kläglich scheitern oder sich selbst widersprechen. Sowohl, was den potenziellen Ausgang betrifft als auch was die Reaktion des Marktes auf den jeweiligen Ausgang betrifft.


Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

2.) Wie die Trend-Strategie funktioniert -
Beispiel MBB Industries


In meinem Premium-Brief Trend-Trader (www.trend-trader.de) nutzen wir die Kombination aus charttechnischem Kaufsignal und fundamentaler Stärke, um hohe Gewinne mit einzelnen Aktien zu erzielen. Das jüngste Beispiel: MBB Industries.

Mit Beteiligungen wie Delignit (laubholzbasierte Werkstoffe) oder Hanke Tissue (Toilettenpapier, Küchenrollen) bewegte sich das Unternehmen lange in Branchen, die eher geringe organische Wachstumsperspektiven zu bieten haben. Anleger nahmen MBB zwar als solide wirtschaftend und profitable war aber eben auch als eine Art "Gemischtwarenladen". Entsprechend wurde dem Titel nur eine niedrige Bewertung zugebilligt.

Das änderte sich vor gut einem Jahr: Da nämlich brachte man mit der Mehrheitsübernahme von Aumann, einem Anlagenbauer für Spulenwickeltechnik, den Fuß im aufstrebenden E-Mobilitäts-Sektor in die Tür. Unmittelbar danach hatte ich die Aktie erstmals im Trend-Trader empfohlen.

Die Überlegung dabei: Der Markt könnte dem Unternehmen künftig eine höhere Bewertung zubilligen, weil MBB nun eher als Wachstumsunternehmen wahrgenommen werden könnte. Zudem winkten Synergien mit der eigenen Tochter MBB Fertigungstechnik. Der Kurs damals: rund 25 Euro.

Tatsächlich entwickelte sich die Aktie gut. Die nächste Stufe des Turbos zündete dann vor knapp zwei Wochen: MBB meldete das Aumann stürmisch wachse. 2016 werden es voraussichtlich über 150 Mio. Euro Umsatz nach 94 Mio. in 2015. Der Auftragseingang liegt mit 180 Mio. Euro noch höher.

Alleine 25 Prozent davon entfällt auf das Segment Elektromobilität. Und der Clou: Auf Grund der guten Entwicklung bündelt man nun die gesamten Maschinenbaukapazitäten, also auch MBB Fertigungstechnik, in der Aumann AG und will diese via IPO an die Börse bringen.

Die Aktie brach auf ein neues Hoch aus und lieferte ein charttechnisches Kaufsignal:


MBB Industries (ISIN: DE000A0ETBQ4)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 16/17e
Kurs
A0ETBQ / MBB
359 Mio. EUR
25 / 20
54,44 EUR


Sofort danach stellte ich MBB erneut als Kauftipp im Trend-Trader vor. Der Kurs inzwischen: 43,22 Euro. Nach und nach folgten weitere Empfehlungen. Der Markt realisierte langsam, dass aus dem ehemaligen Gemischtwarenladen nun eine echte Wachstumsrakete werden könnte.

Es wurden Querverbindungen zur Tesla-Übernahme des deutschen Spezial-Maschinenbauers Grothmann gezogen - und der Name Tesla beflügelt ohnehin immer die Fantasie der Anleger.

Innerhalb weniger Handelstage explodierte der Kurs daraufhin bis auf 58,70 Euro im Hoch. Bei rund 56 Euro konnte ich bereits eine Woche später das Signal zur Gewinnmitnahme geben bzw. zumindest zur Teilgewinnmitnahme.

Natürlich laufen die Trades nicht immer so reibungslos wie bei MBB und manchmal gehen sie auch nicht auf (dann werden aber Verluste sofort begrenzt). Das Beispiel MBB zeigt aber, was innerhalb kürzester Zeit möglich wird, wenn es ein Unternehmen schafft, dass es nicht nur gute News liefert, sondern sich auch die Wahrnehmung am Markt komplett verändert.

 

MEIN FAZIT:

Wer nach schnellen Kursgewinnen strebt sollte neben charttechnischen Kaufsignalen und starken Fundamentaldaten immer auf mögliche Katalysatoren achten, die die Wahrnehmung eines Unternehmens bzw. einer Aktie am Markt komplett verändern können.

Das kann - wie im Beispiel MBB - der Einstieg in eine Boombranche sein bzw. die Herauslösung des stark wachsenden Teils eines Unternehmens aus diesem Unternehmen und ein separater Börsengang dieser Einheit.

Wer dann schnell reagiert und die Situation erkennt, dem winken hohe Kursgewinne. Chancen wie MBB stelle ich regelmäßig in meinem Premium-Brief Trend-Trader (www.trend-trader.de) vor.


Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.



3.) Wo gibt es die höchsten Zinsen?


Die Zinsen für Tagesgeld bleiben extrem niedrig und sind zum dritten Mal in Folge im Vergleich zur Vorwoche unverändert.

Nachfolgender Vergleich gilt bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro:

 

 Institut
Zinssatz / Zinseinnahmen pro Monat
 • Audi- / VW-Bank
1,10 % / 9,17 €
 • ING-DiBa
1,00 % / 8,33 €
 • Meine Bank
1,00 % / 8,33 €

Quelle: www.kritische-anleger.de/tagesgeld-vergleich/


4.) Insider-Transaktionen


Top-Insiderkauf der letzten Woche:

Capital Stage (WKN: 609500)
Verschiedene Insider für über 1,5 Mio. Euro.


Top-Insiderverkauf der letzten Woche:

CPU Software (WKN: A0WMPN)
Martin Nußpickel (Vorstand) für ca. 390.000 Euro.

Quelle: www.boerse.de/insider-trades


Viel Erfolg bei Ihren Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
www.geldanlage-report.de

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 10. Dezember

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