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Lieber Geldanleger,

 

nach dem heftigen Kurseinbruch bei Varta (siehe Video) geht es heute um eine weitere überhitzte Branche, die aber mittel- und langfristig durchaus Potenzial hat und in der so etwas wie Aufbruchsstimmung herrscht (siehe unten).


Auch für den Gesamtmarkt mehren sich die Stimmen der Crash-Propheten. Meine Meinung zum Aktien-Markt bekommst Du hier jede Woche gratis.

Damit Du Deinen Horizont erweitern kannst, schauen wir uns heute die Meinung eines anderen Experten an. Kaufen oder verkaufen? Depot umschichten?

Mein Kollege Alexander Mittermeier sagt Dir in diesem Video, wie er persönlich gehandelt hathier geht’s zum Video:

Hier klicken und das Video gleich ansehen...


Übrigens: Alexander ist nicht nur seit rund 20 Jahren an der Börse aktiv. Er ist auch einer der besten und fundiertesten Kenner von Bitcoin & Co. Wenn Du in Krypto-Währungen investieren möchtest, bist Du bei ihm an der richtigen Adresse. Schau Dir gleich sein Video an...

Und nun zu den "crashgefährdeten" Aktien:



Brennstoffzellen- & Wasserstoff-Aktien:
Zukunftsträchtig, aber überteuert!


Es geht um Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Investments! Hier gab es in den letzten Wochen und Monaten fulminante Kurssteigerungen, ohne dass es offensichtliche Gründe dafür gegeben hätte.

Mit Ballard Power Systems, ITM Power, NEL und PowerCell Sweden haben deutsche Anleger hier gleich vier Favoriten. Ich schaue mir heute stellvertretend Ballard Power Systems näher an.

Diese hatte ich zuletzt am 24. November auf dem Aktien-Kanal besprochen. Bereits damals sprach ich von einer fulminanten Rallye. Die Aktie hatte sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht und notierte bei 6,54 US-Dollar.

Nun, nicht einmal zwei Monate später, kostet ein Stück bereits 11,37 US-Dollar. Die Aktie ist also nochmal um 74 Prozent gestiegen.

Ballard Power Systems Inc. (ISIN: CA0585861085)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 19e/20e/21e
Kurs
A0RENB / BLDP
2,7 Mrd. USD
neg. / neg./ neg.
11,60 USD


Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt nun bei 2,58 Milliarden US-Dollar. Dem steht ein erwarteter Umsatz für 2019 von gerade einmal 95,5 Millionen US-Dollar gegenüber und ein erwarteter Nettoverlust von satten 37,8 Millionen US-Dollar. Das heißt, die Aktie wird aktuell mit dem 27-fachen der Umsätze bewertet. Das ist exorbitant hoch.

Was ist seit dem 24. November passiert,
das diesen Anstieg rechtfertigen könnte?

Zur Erinnerung: Am 1. November 2019 war Ballard vom Analystenhaus H.C. Wainwright noch von "Kaufen" auf "Neutral" abgestuft worden, mit der Begründung, die Aktie habe das Kursziel von 4,50 US-Dollar überschritten.

Der Ausblick, den das Unternehmen in der Analystenkonferenz zum 3. Quartal gegeben habe, ändere zudem nichts an den Erwartungen an das Unternehmen.

Der beibehaltene Umsatzausblick für 2019 und die Erwartung eines stärkeren Wachstums in 2020 habe er bereits in seinen Schätzungen berücksichtigt, die von einem Anstieg des Umsatzes auf 136,2 Millionen US-Dollar ausgehen, erklärte Analyst Amit Dayal damals.

Er glaube, dass Ballard Power seine Marktführerschaft in Brennstoffzellen beibehalten würden, die ihrerseits einen wachsenden Teil zum weltweiten Energiemix beitragen würden, aber die kurzfristigen Erwartungen seien bereits ausreichend im Kurs berücksichtigt.

Nun muss man dazu wissen, dass kleinere Analystenhäuser wie H.C. Wainwright im Normalfall eher zu optimistisch als zu pessimistisch und meist sehr wohlmeinend mit den Firmen sind, die sie covern. Wenn H.C. Wainwright nun ein Kursziel von 4,50 US-Dollar ausspricht muss man davon ausgehen, dass das eigentlich eher das obere Ende dessen ist, was bewertungstechnisch vertretbar ist. Am 17. Dezember hat er diese Einstufung noch einmal bestätigt.

Ballard Power-CEO Randy MacEwen sah das in einem Bloomberg-Interview am 21. November naturgemäß anders. Er hielt damals die Kurs-Rallye für gerechtfertigt.

Seine Erklärung: "Wenn man nur auf die heutigen Umsätze und Multiples schaut, wird man Probleme mit der Bewertung [der Aktie] haben, aber er betonte das Potenzial der Märkte für große Busse, LKWs, Eisenbahnen und Schiffe. Ballard könne in all diesen Märkten die gleiche Technologie verwenden und manchmal sogar die gleichen Produkte, um Aufträge zu erhalten."

Er geht davon aus, dass Ballard mit diesen Märkten in den nächsten Jahren ein Umsatzwachstum von rund 30 Prozent per anno erreichen könne und dann ab 2025 ein steil ansteigendes Wachstum. Angesprochen auf die Tatsache, dass Ballard immer noch keinen jährlichen operativen Gewinn erwirtschaftet habe, erkläre MacEwen, Ballard könnte einen solchen Gewinn im nächsten Jahr sofort erreichen, wenn wir nicht in Forschung und Entwicklung investieren würden...Unser Ziel ist es aber nicht nur heute eine Marktführer zu sein und in zehn Monaten, sondern in 10 Jahren. Deswegen tätige man signifikante Investments, damit man in einer führenden Position sein werde mit hohen Marktanteilen.

Augenmerk auf die Profitabilität lege man frühestens ab 2021 oder 2022.

Das Problem an den Aussagen von MacEwen ist, dass Ballard Power ähnliches im Prinzip schon seit 23 Jahren sagt - ohne dass es wahr geworden wäre. Die zentrale Frage lautet nun:

Was ist diesbezüglich heute anders als früher?

Die Bullen argumentieren, dass die Preise zur Erzeugung von Solar- und Windstrom dramatisch gefallen seien und somit "grüner Wasserstoff" in bestimmten Industrien erschwinglicher geworden sei. Dieser Trend sollte sich in den nächsten fünf Jahren noch auf andere Industrien ausweiten.

Man sei nun an einem Punkt angelangt, wo große Anlagen gebaut würden, um "grünen Wasserstoff" zu erzeugen und sich Unternehmen, um ihre Lieferkette nachhaltiger zu machen.

In der Tat gibt es Anzeichen dafür. So hat im vergangenen Jahr, Cummins, eigentlich ein Hersteller von Diesel- und Gasmotoren, für rund 290 Millionen US-Dollar (Enterprise Value) Hydrogenics gekauft, einen führenden Anbieter von Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Produktions-Technologie gekauft. Die Begründung: Cummins gewinne so an Know-how bei Wasserstoff-Technologien und diese so in neue Märkte skalieren.

Eine wichtige Rolle spielt auch Nikola Motor, die Brennstoffzellen-Trucks herstellen und damit z.B. bereits jetzt Bier für Anheuser-Busch ausliefern, um mal ein Beispiel aus der Praxis zu nennen (Anheuser-Busch, die u.a. Budweiser herstellen, hatte bereits im Mai 2018 800 Wasserstoff-Trucks von Nikola geordert).

Auch auf politischer Ebene tut sich gerade einiges: Am Mittwoch fand in Brüssel eine von mehreren Veranstaltungen statt, die von der EU-Kommission organisiert worden ist. Sie soll der Industrie in der Europäischen Union eine Art Kick-Start verleihen, damit "grüner Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien" dabei helfen kann, die Klimaziele der EU zu erreichen. Verschiedene Industrieunternehmen präsentierten sich dort und stellten ihre Konzepte vor. Das Ganze war eine Folgeveranstaltung einer großen Konferenz, die am 9. Oktober 2019 stattgefunden hatte.

Ziel der Veranstaltungen ist es große Industrieprojekte zu starten, möglicherweise als sogenannte IPCEI. Das steht für "important project of common European interest", also "wichtiges Projekt von allgemeinem europäischen Interesse".

Die Vorbereitungen für erste Unterprojekte hätten begonnen, heißt es in der Einladung, aber es würden mehr Projekte erwartet. Die Ziele seien maximale Wirkung und ein breiter Überlauf für jedes der Projekte.

Soll heißen: Sie sollen so ein Art Vorbildcharakter haben und möglichst viele ähnlich Projekte nach sich ziehen.

Interessant ist auch die in der Ausschreibung genannte Zielgruppe für die Teilnehmer: "Vertreter von industriellen Unternehmen aus der Wasserstoff-Wertschöpfungskette, die Interesse daran haben, einen Antrag auf Staatshilfe zu stellen, um das Ausrollen von Wasserstoff-Technologie zu unterstützen."

Das liest sich fast ein bisschen so, als wolle man von EU-Seite den Firmen regelrecht Geld aufdrängen, damit neue Projekte entstünden.

Klar, die Europäische Union steht unter Druck die Klimaziele zu erreichen. Die Klimaprotest-Welle hat zuletzt einen neuen Schub erhalten. Klimaaktivistin Luisa Neubauer sieht 2020 als entscheidendes Jahr im Kampf der Fridays-for-Future-Bewegung an - vor allem gegen die Kohleverstromung. Aber dafür braucht es natürlich Alternativen wie eben "grünen Wasserstoff".

Auch der größte Wasserstoff-Branchenverband, der Hydrogen Council, erlebt einen starken Zuwachs an Unternehmen. Erst vor wenigen Tagen wurden 22 neue Mitglieder vorgestellt, darunter auch erstmals ein australisches Unternehmen und der Ölriese Saudi Aramco. Insgesamt umfasst die Organisation, die von CEOs führender Energie-, Transport- und Industrieunternehmen geleitet wird, nun 81 Mitglieder.


MEIN FAZIT:

Was wir momentan erleben, ist eine Art Aufbruchsstimmung in der ganzen Branche. Die Börsianer haben ja ein feines Gespür für solche Trends - und schießen dann aber nicht selten relativ weit über das Ziel hinaus.

Mich erinnert das Ganze etwas an den Hype bei Cannabis-Aktien im vergangenen Jahr, wo dann ja im Anschluss das böse Erwachen folgte mit Kursverlusten von 80 Prozent und mehr.

Das aktuelle Bewertungsniveau von Ballard Power ist vollkommen überzogen. Bei kleineren Playern wie ITM Power, die momentan mit mehr als dem 100fachen des 2019er-Umsatzes bewertet werden, ist es sogar noch krasser. Es wird hier mit hoher Wahrscheinlichkeit ein böses Erwachen geben.

Wer jetzt unbedingt auf die Branche setzen möchte, sollte solide Blue Chips wie Linde oder Air Liquide bevorzugen.

Mittel- und langfristig bietet die Branche durchaus Chancen - aber eben erst nach einer massiven Korrektur!

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in folgenden genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert: Ballard Power short, PowerCell Sweden short. Es können daher Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.




 

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 25. Januar

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